Dauerausstellung
Mit der Dauerausstellung auf zwei Etagen laden wir Sie auf eine Reise durch über 300 Jahre Textilgeschichte ein. Im Zentrum steht die Wirkerei und Strickerei, also die Herstellung von Maschenstoffen. Aus Limbach-Oberfrohna kamen richtungsweisende Ideen, die den Stellenwert des sächsischen Textilgewerbes maßgeblich beeinflussten. Die Textilherstellung prägte die Entwicklung des einstigen Rittergutsdorfes Limbach derart, dass die Ortsgeschichte nicht ohne die Industriegeschichte erzählt werden kann.
Wirkerhandwerk und Ortsgeschichte
Im ersten Obergeschoss tauchen Sie ein in die Zeit der Strumpfwirker. Johann Esche gilt als wegweisender Pionier. Durch gezielte Nutzung der um 1700 innovativen Technik des Kulierwirkstuhls ermöglichte er die Herstellung kostbarer Seidenstrümpfe. Die Strumpfwirkerei breitete sich als häusliches Handwerk rasch aus. Auch nachfolgende Generationen der Familie Esche prägten das Gewerbe als Kaufleute und Unternehmer.
Politisch und ökonomisch engagierten sich die Rittergutsbesitzer in Limbach, die von Schönbergs, für die Entwicklung des Ortes. Sie förderten die Ansiedlung von Wirkermeistern im Ort und ebneten bereits im 18. Jahrhundert den Weg für Zunft- und Marktrecht.
Im Esche-Museum befindet sich eine umfangreiche Sammlung historischer Handwirkstühle – erlebbar wird die Mühsal der täglichen Arbeit, aber auch die technologischen Leistungen vergangener Generationen bei der Mechanisierung der Textilproduktion. Entdecken Sie Besonderheiten wie die Schusterkugel, den Daumendrücker oder den Quersack. Nehmen Sie die Wirkstühle genauer unter die Lupe und finden Sie heraus, wie Nadeln und Platinen zusammen arbeiten und eine Maschenreihe auf einmal herstellen können – um 1700 ein Quantensprung gegenüber der Maschenbildung beim Handstricken….
Maschinensaal und Schauvorführung
Im Maschinensaal im Erdgeschoss des Museums erhalten Sie einen erlebnisreichen Eindruck von der Textilproduktion im Industriezeitalter.
Rundkulierwirkmaschinen, Rundstrickmaschinen, Kettenwirkmaschinen,….historische Textilmaschinen werfen einen Blick in die Vergangenheit, faszinieren durch die Sichtbarkeit der Maschinenelemente einschließlich der Transmission, vermitteln das Arbeitsleben früherer Generationen und textiltechnologisches Know-How. Sehen Sie, wie Garne gespult werden und erfahren Sie die Unterschiede von Naturprodukten und synthetischen Materialien. Erfahren Sie vom Boom der Handschuhherstellung um 1900 oder vom Einsatz von Kunstseide in der nach dem Ersten Weltkrieg rasch wachsenden Trikotagenproduktion. Entdecken Sie die Leistungen des Textilmaschinenbaus vor Ort – Kettenwirkmaschinen und Spezialnähmaschinen für die industrielle Verarbeitung von Maschenstoffen.
Auch die Nähwirktechnik MALIMO trat in Limbach-Oberfrohna ihren Weg in alle Welt an. Das von Heinrich Mauersberger erfundene Verfahren fand bereits zu DDR-Zeiten weltweit Anerkennung und wurde damals vor allem für Heimtextilien genutzt. Die deutschlandweit einzige funktionsfähige MALIMO 500 im musealen Schaubetrieb befindet sich in unserer Ausstellung.
Bei Schauvorführungen erwachen die zum Teil mehr als 100 Jahre alten Maschinen zum Leben. Schauvorführungen finden jeden 2. Samstag und jeden 4. Sonntag im Monat statt.